Anna

20141121_Afrika_0741Anna war unsere erste Schülerin, die wir unterstützten. Mit ihr fing in 2012 unsere Vereinsarbeit an und wir sind stolz, dass wir Anna im Sommer 2018 nach dem Abschluss ihrer Schule und Ausbildung aus dem Projekt entlassen konnten. Sie lebt und arbeitet derzeit in Arusha, Tanzania.

 

 

Julia, Initiatorin von Jump Start e.V.,  lernte Anna 2011 in Karatu, Tansania kennen. Sie begegnete Anna am Eingangstor des Hotelgeländes. Julia hatte ein zierliches, schüchternes Mädchen vor sich, das nach Geld fragte, um die Gebühr für die Abschlussprüfung an der Schule zu bezahlen. Anna konnte als Vollwaise für die Kosten nicht aufkommen. Daher bat sie um Spenden von umgerechnet 20 Euro, um ihre Jahres-Abschlussprüfung an der Grundschule machen zu können.
Die Zeit lief: Die Prüfung war für den nächsten Tag angesetzt.

Nur wer die Prüfung bezahlt und besteht, darf eine weiterführende Schule besuchen und kann damit den Grundstein für eine gute Ausbildung legen. Damit steigen die Chancen, später einen Job zu bekommen. Aus dieser Begegnung entstand die Idee, Anna langfristig zu unterstützen und eine Perspektive zu schaffen.

Dank unserer Unterstützung hat Anna inzwischen die weiterführende Schule erfolgreich abgeschlossen und seit Sommer 2018 auch ihr Tourismusstudium erfolgreich beendet. Sie arbeitet derzeit in Arusha, Tanzania.

Auf dem Bild seht ihr Julia, Anna, Susi und Erick bei Julias und Susis Besuch in Tansania im Dezember 2017.

 

 

 

 

Annas ausführliche Geschichte

Nach der ersten Begegnung mit Anna am Hotel war Julia nicht von Annas Erzählung überzeugt. Julia hatte die Befürchtung, dass es sich um einen Trick handelte, um Geld zu ergaunern. Also schlossen die Beiden eine Verabredung: Anna sollte am Nachmittag noch einmal zu Hotel kommen und die Anmeldeunterlagen für die Prüfung mitbringen. Dann würde Julia ihr das Geld geben. Sie verabredeten sich für 17 Uhr, doch es kam niemand zur vereinbarten Zeit ins Hotel. Julia und ihr Kollege Olomy, der bei der Begegnung dabei war, wunderten sich. Denn auch wenn Julia am Morgen skeptisch war, sagte ihr Bauchgefühl, dass dieses Mädchen die Wahrheit sagte. Um ganz sicher zu gehen, dass sie Anna nicht verpassten, fragten die beiden den Wächter am Eingangstor. Und tatsächlich: Anna war dort gewesen. Doch nicht zur vereinbarten Zeit, während Julia und ihr Kollege noch in der Stadt waren. Der Sicherheitsdienst hatte Anna weggeschickt, da sie kein Gast des Hotels war.

Julia war schockiert. Zum einen, dass Anna am Treffpunkt gewesen war und somit die Wahrheit gesagt hatte. Zum anderen, dass Julia sie verpasst hatte und ihr nun nicht helfen konnte.

Was nun? Jetzt sollte wegen eines misslungenen Treffens Annas Schullaufbahn enden. Doch wie sollte man Anna nur finden? Außer ihres Vornamens und der Tatsache, dass sie ihre Eltern verloren hatte, wusste Julia nichts von ihr. Und das in Karatu, einer Stadt mit 22.000 Einwohnern. Julia beschloss Anna zu suchen, ihr Kollege Olomy begleitete sie. Die Suche wurde durch Regen erschwert, außerdem musste Julia in wenigen Stunden abreisen. Sie fuhren durch Karatu, ohne Spur von Anna, niemand kannte sie. Fast niemand. Am Ende der Taxifahrt erwähnte der Fahrer, dass er Anna nicht persönlich kenne, aber glaube zu wissen, wer sie sei. Aber noch hatte man sie nicht gefunden.

Julia fuhr niedergeschlagen ins Hotel und hatte jegliche Hoffnung, Anna zu finden, aufgegeben. Noch am selben Tag musste Julia die Stadt verlassen und nach Moshi aufbrechen.

Am Nachmittag kam überraschend die gute Nachricht von Julias Kollegen Olomy: Er hatte Anna tatsächlich gefunden.

Sie war auf dem Rückweg von der Schule dem Taxifahrer über den Weg gelaufen. Er hatte sie angehalten und sie zu Olomy ins Hotel gebracht. Von dort konnten Anna nun und Julia telefonieren. Das war eine Freude! Schwer zu sagen, wer sich mehr freute. Julia, dass es doch noch ein gutes Ende fand oder Anna, da sie nun tatsächlich ihre Schulprüfung bezahlen konnte.

Nach dieser aufregenden und emotionalen Begegnung blieben die beiden in Kontakt und für Julia stand fest, dass sie Anna weiter unterstützen wollte. Es lag auf der Hand, dass Anna sich nichts sehnlicher wünscht als zur Schule zu gehen, aber ihr dafür Mittel und Wege fehlen. Also suchte Julia gemeinsam mit Olomy ein Internat für Anna, wo sie nicht nur zur Schule gehen kann, sondern gleichzeitig auch mit Essen versorgt wird und ein Dach über dem Kopf hat. Es ist ein katholisches Mädcheninternat in Moshi mit dem Ruf, die Abgänger gut auf ein Studium und ihr Leben vorzubereiten.

 

 

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